Schimmel in Mietwohnung

#1 von KlausP , 22.01.2011 12:11

Hallo Zusammen,

habe derzeit mit einem Mieter ein Problem. Er hat Schimmel in der Wohnung. Ist die einzige Whg im Haus, mittendrin und er hat als einziger das problem. Gut habe eine Woche lang einen Datenlogger aufgestellt und nun liegt das Ergebnis vor. Ist eine ein hoher Anstieg der rel. Luftfeuchte innerhalb von 2h um mehr als 25%. Das passiert täglich gegen Abend und endet dann morgens im normalen Bereich.

Kann einer v Euch derartige Datenkurven aus Luftfeuchte, Raumtemp. und Taupunkt deuten?


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zuletzt bearbeitet 22.01.2011 | Top

RE: Schimmel in Mietwohnung

#2 von Volker , 22.01.2011 16:51

Hallo Klaus,

die ideale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen soll bei 45 bis 55 Prozent liegen. Auf keinen Fall sollte sie über 70 Prozent liegen. So die überwiegende Meinung.

Die Luftfeuchtigkeit ist eine relative. Das bedeutet, dass eine gleich hohe Menge an Wasser bei einer niedrigen Temperatur zu einer höheren Luftfeuchtigkeit führt als bei einer hohen Temperatur. Im Umkehrschluss führt also das Aufheizen des Raumes ohne gleichzeitiger Zufuhr von Feuchtigkeit zu einer Verminderung der relativen Luftfeuchtigkeit.

Der Anstieg der Luftfeuchtigkeit um mehr als 25 Prozent kann allein anhand dieses Wertes nicht beurteilt werden. So ist ein Anstieg von 40 auf 52 Prozent ein Anstieg um 30 Prozent, der jedoch nicht zu einer Schimmelbildung führen kann. Wenn andererseits die Luftfeuchtigkeit von 70 auf 80 Prozent steigt, ist dieses "nur" ein Anstieg um rd. 14,3 Prozent, der jedoch vermutlich in jedem Fall auch Schimmel zur Folge hat.

Wenn der Anstieg im "normalen" Bereich endet, dann sollte dieses mit einer rel. Feuchtigkeit von max. 55 bis 60 Prozent (vor einer Lüftung des Raumes) gleich zu setzen sein.

Der Taupunkt in einer Wand hängt von der Innen- und der Außentemperatur ab. Er kennzeichnet den Punkt in der Wand, bei dem die Temperatur bei Null Grad Celsius liegt. Dieser Punkt wandert nach außen, wenn die Außentemperatur bei unveränderter Innentemperatur ansteigt. Also wenn es außen weniger kalt oder (bei Plusgraden) wärmer geworden ist. Umgekehrt wandert er nach innen, wenn die Innentemperatur fällt. Sofern die Feuchtigkeit an der Außenwand auf der Innenseite in Form von Eiskristallen kondensiert, ist der Taupunkt auf der Innenseite der Wand angekommen.

Ich würde mich vorerst nur um den Taupunkt kümmern, wenn die relative Luftfeuchtigkeit immer unterhalt der eingangs genannten Höchstgrenzen liegt. Dann wird es vermutlich Baumängel geben. Es sei denn, die Beheizung des Raumes ist nicht ausreichend gewesen.

Zusatzfrage: Erstellt der Datenlogger auch eine Dokumentation in Textform? Dann sollten darin auch die absoluten Werte enthalten sein. Also nicht nur die Grafik ansehen.

Volker

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RE: Schimmel in Mietwohnung

#3 von KlausP , 22.01.2011 18:15

Hallo Volker,

der Datenlogger stellt die Informationen als Grafik und auch als Text oder Excel-File bereit. Der Mieter hat konstant (Tag u Nach) zwischen 20 und 23C in dem Raum. Allerdings steigt Nachts innerhalb von knapp 2h Stunden die rel. Luftfeuchte um ca. 20% auf bis zu 75%rF an! In dieser Zeit liegt der Taupunkt lt. Datenlogger dann bei 17C. Tagsüber sind die Werte im normalen Bereich. Ich vermute, da die Temp. nicht abfällt in der Messzeit, dass einfach nicht gelüftet wird.

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RE: Schimmel in Mietwohnung

#4 von Volker , 22.01.2011 18:38

Zitat von KlausP
Hallo Volker,

der Datenlogger stellt die Informationen als Grafik und auch als Text oder Excel-File bereit. Der Mieter hat konstant (Tag u Nach) zwischen 20 und 23C in dem Raum. Allerdings steigt Nachts innerhalb von knapp 2h Stunden die rel. Luftfeuchte um ca. 20% auf bis zu 75%rF an! In dieser Zeit liegt der Taupunkt lt. Datenlogger dann bei 17C. Tagsüber sind die Werte im normalen Bereich. Ich vermute, da die Temp. nicht abfällt in der Messzeit, dass einfach nicht gelüftet wird.


Hallo Klaus,

dann weiß ich jetzt, was mit Taupunkt gemeint ist: Sobald die Oberflächentemperatur der Wand unter 17 °C fällt, kondensiert die Luftfeuchtigkeit auf der Wand.

Ein Lüften sollte bei einem Datenlogger erkennbar werden. Wobei es dann auch darauf ankommt, in welchen Intervallen der Datenlogger aufzeichnet. Wenn der Abstand zwischen zwei Messungen bei 5 Minuten liegt, könnte es sein, dass ein Lüften nur schwer erkennbar wird. Bei einer Lüftungsdauer von 5 Min. und sofortigem Aufheizen ist dann "nur" ein einziger Messpunkt in der Grafik, der eine Veränderung dokumentiert. Deshalb einmal die Excel-Tabelle auf Schwankungen durchsehen. Parallel den Mieter um Auskunft bitten, zu welchen Zeiten er gelüftet hat und diese Zeitangaben mit der Dokumentation abgleichen.

Wenn die Luftfeuchtigkeit auf 75 Prozent ansteigt und dieses ein Anstieg um 25 Prozent ist, müsste die Ausgangsbasis bei 60 Prozent Luftfeuchte liegen. Das halte ich als "Normalzustand" bereits für zu hoch. Auch sollte die Temperatur in der Nacht zumindest ab 24.00 Uhr deutlich unter 20 °C liegen.

Volker

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RE: Schimmel in Mietwohnung

#5 von Lars , 18.01.2021 12:16

Hallo
Ich denke, dass es nichts Schlimmeres als Schimmel in der Wohnung oder im Haus gibt. Es ist nicht nur schädlich für die Gesundheit, es sieht zudem auch ekelig aus.
Ich hatte bei mir im Haus lange Schimmel, aber nur in zwei Räumen und zwar im Wohnzimmer und in der Küche.
Ich habe wirklich alles möglich versucht, den Schimmel loszuwerden, aber im Winter war er dann plötzlich wieder da und wieder an den gleichen Stellen in den gleichen Räumen.


Mir konnte am Ende nur eine Schadstoffsanierung helfen, den lästigen Schimmel ein für alle Mal loszuwerden.
LG

 
Lars
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zuletzt bearbeitet 18.01.2021 | Top

   

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